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Sick Girls
Gitti Grüter
Sick Girls
Wettbewerb Dokumentarfilm
- | ACUDkino
- | Wolf Kino
Immer häufiger werden psychische Erkrankungen, aktuell insbesondere ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) diagnostiziert. Was hat dieser Anstieg mit der seit den 90er Jahren vermehrt auf Effizienz gesteuerten und von Daten dominierten Zivilisation zu tun, in der das Raster des Normalen immer enger wird? Sind ADHS-Medikamente das Doping der Leistungsgesellschaft? Und wer bestimmt eigentlich, was normal ist und was nicht? Mit sechs von ADHS betroffenen Frauen geht der Film diesen Fragen auf den Grund und gibt Einblick in die persönlichen Schwierigkeiten eines Leben mit den Auswirkungen.
Gitti Grüter
*1986, studierte zunächst Philosophie und Filmwissenschaft, anschließend Videokunst und Dokumentarfilmregie an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Luzern (HSLU). 2017 erhielt sie ein Drehbuchstipendium an der Drehbuchwerkstatt München, 2023 den Master of Arts in Regie an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF.
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Regie: Lisa Miller, Leonie Krippendorff | Buch: Lisa Miller, Leonie Krippendorff, Alice Gruia
Damals Plötzlich Jetzt
Regie: Mo Jäger, Melissa Isabell Jäger | Buch: Mo Jäger, Melissa Isabell Jäger
DREH’S UM Viet-Deutsche Perspektiven - Dokumentarfilm Rolle
Regie: Huy Nguyen, Lan Mi Lê, Hien Nguyen & Mani Pham Bui, Jasmin Phan, Melanie Nguyen
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Regie: Kyle Heller | Buch: Kyle Heller
Hasta que se Apague el Sol (Until the Sun Dies)
Regie: Jonas Brander | Buch: Jonas Brander, Catalina Flórez Ibarrar
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Regie: Marie-Catherine Theiler, Jan Peters | Buch: Marie-Catherine Theiler, Jan Peters
Lychener 64 - Berlin Prenzlauer Berg
Regie: Jakob Rühle, Fabio Dondero, Teresina Moscatiello | Buch: Jakob Rühle, Fabio Dondero, Teresina Moscatiello
Made In Germany
Regie: Duc Ngo Ngoc, Ozan Mermer, Raquel Stern, Anta Helena Recke | Buch: Naomi Bechert, Bahar Bektas, Duc-Thi Bui, Ozan Mermer, Duc Ngo Ngoc, Anta Helena Recke, Sharon Ryba-Kahn, Raquel Stern
Milchzähne
Regie: Sophia Bösch | Buch: Roman Gielke, Sophia Bösch (Romanvorlage von Helene Bukowski)
Punk Girls - Die weibliche Geschichte des britischen Punk
Regie: Christine Franz | Buch: Christine Franz
Schade, dass Beton nicht brennt
Regie: Gabriele Bartels, Nils C. Bolbrinker, Barbara Etz, Barbara Hennings, Christoph Marzian, Helmut Nierycklo, Barbara Rhode, Klaus Salge, Wolfgang Schuhkrafft | Buch: Gabriele Bartels, Nils C. Bolbrinker, Barbara Etz, Barbara Hennings, Christoph Marzian, Helmut Nierycklo, Barbara Rhode, Klaus Salge, Wolfgang Schuhkrafft
Stadt als Beute
Regie: Miriam Dehne, Esther Gronenborn, Irene von Alberti | Buch: Miriam Dehne, Esther Gronenborn, Irene von Alberti
Sticky (oder der Sommer in dem Kaugummis 10 Cent teurer wurden)
Regie: Hannah Wolny | Buch: Hannah Wolny, Laurens Linnemann
Teaches of Peaches
Regie: Philipp Fussenegger, Judith Landkammer | Buch: Cordula Kablitz-Post, Schyda Vasseghi
Wir spielen Rathaus!
Regie: Matthias Richter, Heiko Michels | Buch: Joanna Ratajczak, Matthias Richter, Heiko Michels
Regiekommentar
»Das Drama ist bei denen, die sich nicht anpassen. Als Kind hatte ich viele Schwierigkeiten, mich im sozialen Gefüge zurechtzufinden. Erst als junge Erwachsene wurde ich mit ADHS diagnostiziert.
Durch mein ADHS ist meine Impulskontrolle eingeschränkt, Affekte sind schwer steuerbar, eine periphere Wahrnehmung sorgt dafür, dass in meinem Inneren Chaos herrscht, welches sich sofort ausbreitet, sobald die Gelegenheit dazu da ist. Menschen mit ADHS leiden unter einer Behinderung, die nicht offensichtlich ist. Oft werden wir wie Simulant:innen behandelt. Sind Tatsachen, wie mit 35 Jahren noch nie eine Partnerschaft geführt zu haben oder viel mehr Zeit zu brauchen, an dem Punkt zu stehen, wo ich jetzt bin, Folgen fehlenden Selbstvertrauens, Schüben klinischer Depression oder sogar Folgen des nicht ernst genommen werdens als weiblich gelesene UND als neurountypische Person? Aber wo ist denn die Grenze zu ziehen zwischen einer ernst zunehmenden Störung und einer Person, die einfach schnell den Kopf voll hat, tendenziell impulsiv ist, mit Unterbrechungen durchaus stundenlang stillsitzen oder sich mittelmäßig gut konzentrieren kann? Bin ich selbst nur ein Opfer des stählernen Selbstoptimierungszwangs, dem alle ausgesetzt sind, die es in dieser Gesellschaft zu etwas bringen wollen? Und: Welche Vorurteile und Stereotypen hindern mich am meisten, an dieser Gesellschaft teilzunehmen?«