Hausnummer Null
Lilith Kugler
Hausnummer Null
Wettbewerb Dokumentarfilm
- | Babylon 1
- | fsk Kino am Oranienplatz
Umsorgt von der Nachbarschaft lebt Chris gemeinsam mit seinem Kumpel Alex an einer Berliner S-Bahn Station. Heroinabhängigkeit bestimmt Alltag und Freundschaft. Auch wenn beide immer wieder von einem „normalen“ bürgerlichen Leben träumen, schaffen sie es nicht, sich aus dem Teufelskreis zu befreien. Erst als Chris in der Notaufnahme nur knapp überlebt, fasst er einen Entschluss: Er beginnt einen Entzug mit anschließendem Drogensubstitutionsprogramm. Mit einem Einzelzimmer im betreuten Wohnheim in Aussicht, schöpft er neue Hoffnung. Nach sechs Jahren auf der Straße steht er dennoch vor nie da gewesenen Herausforderungen. Er will zurück in die Gesellschaft.
A neighborhood in Berlin: Chris lives with his buddy Alex at a Berlin S-Bahn station. Heroin addiction dictates their daily lives and friendship. When Chris narrowly escapes death on the streets, he seeks a path back into society.
Lilith Kugler
lebt in Berlin und studiert Regie an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf. Nach ihrem Bachelor in Audiovisuellen Medien an der Hochschule der Medien Stuttgart und auf den Philippinen hat sie als Bildungsreferentin, Barkeeperin und Filmemacherin gearbeitet.
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Regiekommentar
»Ich zog zum Filmstudium nach Berlin und lernte Chris als meinen Nachbar kennen. Meinen Nachbar ohne Haus, den ich gerne besuchte. Dass daraus 2,5 Jahre Dreharbeiten und ein Langfilm resultieren würden, konnte da noch niemand ahnen. Menschen und Lebensentwürfe, die – egal ob durch Geburt, gezwungenermaßen oder aus freiem Willen - nicht der Norm entsprechen, sind eine Erinnerung daran, dass unsere Welt viel diverser ist, als ich sie in meiner gefilterten Komfortzone wahrnehme. Und sie beweisen, dass es immer Alternativen zu vermeintlichen Standards gibt.
Die Begegnung mit Chris und Alex konfrontierte mich mit vielen komplexen Fragestellungen, die mich selbst beschäftigen und sich auch im Film spiegeln. Nicht zuletzt geht es darum, wie wir als Gesellschaft miteinander leben wollen und was ein erfülltes Leben überhaupt ausmacht.«