SCHABERNACK

Regie Lili Zahavi

BERLIN: Regie | D 2023 |
SPIELFILM | 25 MIN | BERLIN-PREMIERE


KF 2  (Beziehungen I Relations)
NATUREZA HUMANA | ALFABETO NOCTURNO |
JONTE | SCHABERNACK | 82 MIN

Vorführungen am

SA, 15.04, 16:15 City Kino Wedding
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So. 16.4. 20:15 Babylon 2
Tickets

© NikolausSchreiber

Synopsis
Robin und Felix leiden unter den Auswirkungen der psychischen Probleme ihrer Mutter. Um den Frust von sich abzuschütteln, ziehen sie nachts um die Häuser.

Uraufführung Landshut

Regie Lili Zahavi Buch Thorsten Wenning Schauspiel Philip Günsch Felix Camille Moltzen Melanie Henrike von Kuick Kamera Nikolaus Schreiber Schnitt Michel Linzer Ton Frederic Hellmann, Darius Shahidifar Szenenbild Marthe Howitz Clara Hecker Kostüm Ella Imig Musik Darius Shahidifar Producer Maxine Paatzsch Lina Mareike Zopfs Redaktion Brigitte Dithard (SWR) Produzent:in Louis Pawlik, Paul Maudanz, Magdalena Wolff, Moritz Lauer Produktion Filmakademie Baden-Württemberg Koproduktion Südwestrundfunk

Bio
Lili Zahavi *1992, ist Schauspielerin, Filmregisseurin und Drehbuchautorin. Seit 2016 studiert sie szenische Regie an der Filmakademie Baden Württemberg. 

Regiekommentar

Dysfunktionale Strukturen in Familien, insbesondere in Form von Triangulierung, sind für mich schon lange ein persönliches Forschungsthema. In meinem Umfeld beobachte ich leider nicht selten destruktive Familiengeflechte. Eine Veränderung – zumindest in öffentlicher Sichtbarkeit – erlebe ich erst, seit sich soziale Medien etabliert haben. Menschen scheinen anzufangen, darüber zu sprechen. Doch repräsentieren die sozialen Medien eben nur jene, die es sich leisten können, Persönliches öffentlich zu machen. Die ungleiche Verteilung von Möglichkeiten scheint bedauerlicherweise sekundär.

Thorsten Wennings Geschichte um Robin und seine Familie hat mich mit eigenen Fragen konfrontiert, an denen ich so einfach nicht vorbeikomme. Was hat es mit dem Übergang von der frühen Mutter-Kind-Beziehung über das Kindsein zum Erwachsenen auf sich, wenn die bedeutungsvollste Bezugsperson nicht erreichbar ist? Wo verschieben sich die Verantwortungsbereiche? Wann verkehren sich die Rollen? Wie reparabel sind Wunden, die in dieser Zeit entstehen?
Melanie ist krank und zieht ihre Kinder allein groß. Ihre psychische Disposition und die Rolle, die Robin in der Familie aufgezwungen wird, beeinflussen einen ohnehin schon entscheidenden Zeitpunkt in der Entwicklung ihrer Söhne.

Auf diesen Moment hält SCHABERNACK eine Lupe hin, zieht uns in die Tiefe und in einen Strudel, ähnlich wie das Meer, das sich um unsere Protagonisten schlingt. Hinter dem Erlebnis von Robin und seinem kleinen Bruder Felix zeigen sich subtile Beschreibungen ödipaler Dynamiken, die in kritischen Gefügen nachhaltige Auswirkungen auf das Bindungsverhalten und die Persönlichkeit haben. Nehme ich den Blick von dieser Lupe, zeigen sich zu viele solcher Auswirkungen auch in meiner Lebensrealität.