RUKLA – Momentan keine Feindsicht

Regie, Buch Steffi Wurster

BERLIN: Regie Produktion |
D 2022 | DOKFILM | 87 MIN |BERLIN-PREMIERE


Vorführungen am

Fr, 14.4. 22:30 Babylon 2
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Di 18.04, 20:45 fsk Kino
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©Alexander_Gheorghiu

Synopsis
Der Film spielt in Rukla, sieben Monate vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine. In dem litauischen Ort hat die NATO tausend Soldatinnen und Soldaten stationiert, Manöver und Übungen finden das ganze Jahr über statt, ihre Kampfbereitschaft ist täglich spürbar. Das richtet die Bewohner:innen von Rukla zwischen West und Ost aus, hier haben alle eine Meinung: Soldatin Nina, Ortsvorsteherin Vilma, Georgi und seine Frau Marytje sowie Vlada begegnen den politischen (Außen)verhältnissen auf sehr unterschiedliche Weise. Trotz aller Spannung prallen die verschiedenen Perspektiven nicht aufeinander, sondern treten gleichberechtigt ins Bild. Das unscheinbare Rukla hält sie in Balance. 

Uraufführung 44. Filmfestival Max Ophüls Preis

Regie, Buch Steffi Wurster Kamera Alexander Gheorghiu Schnitt Maja Tennstedt, Janina Herhoffer Ton Ignas Lungevicius, Ignas Mateika, Hannes Schulze Redaktion Burkhard Althoff (ZDF) Produzent Tobias Büchner Produktion Büchner Filmproduktion Koproduktion ZDF – Das Kleine Fernsehspiel

Bio
Steffi Wurster, Bühnenbildnerin und Filmemacherin, lebt in Berlin. Sie studierte Bildende Kunst an der Universität Mainz und Bühnenbild an der Universität der Künste Berlin. Neben szenografischen Arbeiten entwickelt sie dokumentarische Filmprojekte. Seit 2017 doziert sie an der TU Berlin im Masterstudiengang Bühnenbild_Szenischer Raum.

 

Regiekommentar
„Der kleine litauische Ort Rukla, mehr Wald als Plattenbauten, ist für Deutschland ein wichtiger Ort seiner Sicherheitsarchitektur. Hier leitet die Bundeswehr eine multinationale NATO Battlegroup an der Ostflanke des Bündnisses. 2018 ging ich dorthin, weil mich das starke Bedrohungsgefühl interessierte, das die Litauer:innen gegenüber Russland empfanden. Wozu wird in Rukla regelmäßig ein Krieg mit schweren Waffen geprobt? In Zeiten von Cyber- und Informationskriegen schien mir das wie eine überholte Kulisse der Abschreckung. Dass dieses schwere Gerät so bald wieder wichtig werden würde, konnte ich mir damals nicht vorstellen. Mein Film dreht die Zeit sieben Monate vor Russlands Angriff auf die Ukraine zurück. Er zeigt militärische Routinen und einen Ort, der schon zu sowjetischen Zeiten voller militärischer Geheimnisse strotzte. Er begleitet seine Protagonist:innen über den Einschnitt des Kriegsbeginns hinweg: Nina, die als Soldatin an den Manöverroutinen teilnimmt, Vilma, die Bürgermeisterin von Rukla, die sich und ihre Familie in der paramilitärischen Schützenunion auf den Tag X vorbereitet, Grigori aus Belarus, der das Misstrauen gegenüber Russland nicht verstehen kann und der gewitzte Vladas, für den der postsowjetische Raum trotz aller Verwerfungen dennoch eine Heimat ist.“