Regie: Genia Leis, Gerald Sommerauer
BERLIN: REGIE PRODUKTION | DE 2022 | SPIELFILM | 84 MIN | BERLIN-PREMIERE
Jung und ehrgeizig kommt Eva aus Deutschland nach Wien um dort Architektur zu studieren. Am Ende des Studiums beginnt sie ein Praktikum im Büro eines einflussreichen Architekten. Ihr Alltag dreht sich nun um den Entwurf eines Kunstparks; sie lernt sie die Hierarchien eines männlich dominierten Arbeitsplatzes kennen, observiert die Dynamiken zwischen den Architekt:innen und wird nach und nach ein Teil der subtilen Machtspiele.
Sie versteht, dass sie dem Bild zu entsprechen versucht, das sich ihre Umwelt von ihr macht: eine junge und verfügbare Frau zu sein. Eva sieht sich mit der Tragweite dieser Zuschreibung konfrontiert und ist gezwungen ihre Position klar zu bestimmen.
„Die [Dreharbeiten] brachte[n] viel selbstkritische Arbeit mit sich, denn auch wir mussten uns der Erkenntnis stellen, dass der Inhalt einer Geschichte sich auf uns übertragen kann. Über Generationen wurden uns Verhaltensmuster weitergegeben, die von Machtverhältnissen geprägt wurden und in denen es darum geht, eine festgelegte Rolle einzunehmen[…]. Aus diesen systematisch unterdrückenden Methoden wollen wir ausbrechen. Wir wollen sie erkennen und uns konfrontieren, denn auch in der Arbeit am Film begegnen uns diese Momente in denen Respekt plötzlich an zweiter Stelle steht. Das sind die gefährlichen Situationen. Aber entscheidend ist, wie wir damit umgehen. Suchen wir einen transparenten Dialog, indem wir unsere Fehler wahrnehmen und versuchen einander zu verstehen?“
Uraufführung 43. Filmfestival Max Ophüls Preis
Regie Genia Leis, Gerald Sommerauer Buch Isabella Oliveira Parise Kröger Schauspiel Sofia Falsone, Lorenz Klee, Thomas Sommerauer, Sophia Burtscher, Rainer Spechtl, Lea Brückner, Anna Rieser Kamera Francisco MeCe Schnitt Janos-Jonatán Loerincz Ton Nuno Bautista, Matthias Lindner Szenenbild Genia Leis Musik Andor Sperling Producer:innen Andrea Bautista Pamplona, Genia Leis, Gerald Sommerauer Produktion Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin
Genia Leis studierte Bühnen- und Kostümbild in Salzburg und arbeitete für zahlreiche Theater- und Filmprojekte. Fragen nach kulturellem Anpassungszwang im Kapitalismus und die Paradoxien postkommunistischer Mentalität prägen ihre kreativen Prozesse.
Gerald Sommerauer, *1992 in Salzburg, wuchs in Eugendorf auf. Seine Grundkenntnisse im Film, insbesondere Licht, Kamera und Schnitt sammelte er bei der Arbeit für eine Salzburger Produktionsfirma. Er studierte ein Jahr lang an der Fachhochschule in Salzburg und zog 2013 für sein Studium der Filmregie an der DFFB nach Berlin.