Regie: Cem Kaya
BERLIN: LOCATION REGIE PRODUKTION | D 2022 | DOKFILM | 96 MIN
Das Anwerbeabkommen mit der Türkei 1961 brachte mit den Menschen auch die Kultur der Gastarbeiter:innen nach Deutschland. Etwas, das sie immer begleitet hat und im Exil zu neuen Formen und Verbindungen finden konnte, ist ihre Musik. Über die Jahre entwickelten sich dort eigenständige Richtungen, die es so im Mutterland nicht gab. Die bislang wenig bekannte Musikwelt von Einwanderern aus der Türkei ist in dieser Form einmalig für Deutschland.
Sie ist Teil des kulturellen Erbes – sowohl der Bundesrepublik zwischen Mauerbau und Wende als auch des heutigen Deutschlands.
The recruitment agreement with Turkey in 1961 brought the culture of guest workers to Germany along with the people. The documentary film is a tutoring lesson in Turkish-German contemporary history
„Was fällt alles unter türkische Musik in Deutschland oder ist der Begriff an sich bereits unklar? Gibt es nicht unzählige türkische Musikstile? […] Es fällt […] schwer über eine homogene türkische Musikkultur in Deutschland zu sprechen […] Die Szene wuchs, veränderte sich über die Jahre, gehorchte Moden, setzte Trends, doch blieb sie den meisten Deutschen unbekannt. Sie war außerhalb der Community kaum sichtbar. Weder die deutschen Medien noch die deutsche Gesellschaft zeigten viel Interesse. Deswegen spricht man auch gerne von einer Subkultur. Dem möchte ich mit diesem Film entschieden entgegentreten. Unsere Dokumentation verhandelt die musikalische Sozialisierung von drei Millionen türkeistämmigen Menschen in Deutschland. Das ist kein Underground, das ist schillerndste Popmusik.“
Uraufführung 72. Internationale Filmfestspiele Berlin
Regie Cem Kaya Buch Cem Kaya, Mehmet Akif Büyükatalay, Ufuk Cam mit İsmet Topçu, Ömer Boral, Yüksel Ergin, İhsan Ergin, Metin Türköz, Adnan Türköz, Yüksel Özkasap u.v.a. Kamera Cem Kaya, Mahmoud Belakhel, Julius Dommer, Christian Kochmann Schnitt Cem Kaya Ton Fatih Aydin, Armin Badde, Tarik Badaoui, Thorsten Bolzé, Dalia Castel, Tim Gorinski, Cem Kaya, Kris Limbach, Jule Vari Redaktion Rolf Bergmann (rbb) Producer Ufuk Cam (Archive), Luisa Stricker Produzenten Mehmet Akif Büyükatalay, Stefan Kauertz, Claus Reichel, Florian Schewe Produktion filmfaust, Film Five Koproduktion WDR, rbb, Arte Verleih Rapid Eye Movies
Cem Kaya *1976 in Schweinfurt, arbeitete nach seinem Studium im Bereich Kommunikationsdesign an
der Merz Akademie in Stuttgart unter Prof. Christoph Dreher (1999–2005) zunächst als Producer, Cutter und Regisseur für Werbefilme und Musikvideos. Gemeinsam mit dem Ludwigsburger Filmproduzenten Jochen Laube verwirklichte er seine ersten beiden abendfüllenden Dokumentarfilme.