Wir wollen und können es Ihnen nicht länger vorenthalten: Auch unser facettenreicher Wettbewerb für mittellange Filme des 15. achtung berlin – new berlin film awards ist komplett und zeigt dieses Jahr insgesamt neun Filme – alle Made in Berlin-Brandenburg.
Thematisch bewegen sich die Filme zwischen Zukunftsphilosophie, medizinischen Versuchen, persönlichen Rückblicken in die Kindheit, Millennials zwischen Studium und Start-Up-Realität, Paaren, die sich nach der Geburt ihres Kindes neu definieren müssen, Sehnsucht nach dem Tod, ländlicher Einöde und einer dramatischen IS-Geschichte.
DER KUSS DES HONIGDACHSES
Regie: Bastian Gascho
Die zur Epidemie gewordene Angst fordert ihre Tribute: Menschen schweben davon, bis sie sich buchstäblich in Luft auflösen. Ein Pharmakonzern bereichert sich am allgemeinen Leid, die zuständigen Kommissare tappen im Dunkeln und der einzigen immunen Person der Welt sind die großen Fragen ziemlich egal.
DER PROBAND
Regie: Hannes Schilling
Der arbeitslose Dominique lässt sich als Proband in einer Klinik auf immer gefährlichere Tests ein, um so den gemeinsamen Traum von einem Haus im Grünen mit seiner Freundin Janine zu finanzieren. Ein Ringen um Geld und Stolz beginnt, während sein Körper langsam an seine Grenzen kommt. Ein Gedankenexperiment zu den möglichen Folgen der Optimierungsgesellschaft für den Einzelnen.
DOMASHNEE VIDEO / MY HOME VIDEO
Regie: Andreas Boschmann
Gemeinsam mit seiner Schwester wuchs Andreas Boschmann bei seinen Großeltern im Russenghetto auf. Über den Tod ihrer Eltern haben sie nie gesprochen. Bis nach 20 Jahren das letzte verbliebene Videotape von den beiden auftaucht. Es beginnt eine persönliche Reise zu lang verborgenen Gefühlen und eine Annäherung an seine Familiengeschichte.
LINGER ON SOME PALE BLUE DOT
Regie: Alexander Koberidze
Es beginnt im Weltraum. Ein Schlaglicht führt über Straßen in eine kleine Bäckerei in Tel Aviv. Zu ungestümer Musik kneten Maschinenarme, drehen sich Kessel, bereiten altmodische Gerätschaften kleine Teigmengen zu. Gleich einem Tanz managt der Bäcker alles per Hand. Maschine an. Kaffeepause. Maschine aus. Zigarette. Nächster Arbeitsschritt. Von den fertigen Brotlaiben richtet sich der Blick wieder raus zu den Katzen und in die Wüste.
LUFT
Regie: Max Hegewald
Raphaela und Basti sind ein Pärchen in Berlin. Beide sind „Mitte-Ende-Zwanzig“. Sie schreibt an ihrer Bachelorarbeit und steckt fest, er arbeitet in einem Start-Up und kann keine Grenzen ziehen. Als Raphaela sich aus heiterem Himmel trennt, fühlt Basti sich unfähig etwas zu unternehmen.
OFF SEASON
Regie: Henning Beckhoff
Pastelltöne, bezaubernde Landschaft und ein Hotel in der Nebensaison. Judith soll sich erholen, bevor ihr Kind kommt. Doch die nachdrückliche Ruhe steht im Kontrast zu ihrem inneren Kampf und der eskalierenden Beziehung mit Gregor. Ein stiller Film über Erwartungen, Selbstbestimmung und die Vereinbarkeit von Familie und beruflichem Erfolg.
ÖLELÉSEK
Regie: Massih Parsaei
Ein stilles Haus am Waldrand. Schüsse in der Nacht. Die Sehnsucht nach dem Tod begleitet sie schon lange. Er möchte ihr den Wunsch nun endlich erfüllen. Eine zärtliche Geschichte über Akzeptanz und Vertrauen.
SACHSOPHONIE
Regie: Konstantin Achmed Bürger
Irmgard wohnt mit ihrem schweigenden Mann in einem Provinzalptraum. Wer hier nicht weggehen kann, bringt sich um. Wohlstandsmüll sortierend, träumt sie sich in ein Leben voller Sonne und Meer. Als Mutter, die im Alter um den Lohn ihres Lebens gebracht wurde, beschließt sie zu gehen. Da hilft es auch nichts, dass Manfred plötzlich das Abendbrot für seine Frau anrichtet.
TRACING ADDAI
Regie: Esther Niemeier
Mit Anfang 20 lässt Addai alles hinter sich und zieht nach Syrien in den Bürgerkrieg, um zu helfen. Zwei Jahre später erhält Addais Mutter einen Brief aus dem Gefängnis. Addais Freund Ilias wurde in Deutschland als Terrorist verurteilt und möchte sie treffen. Basierend auf Archivmaterial erzählt der animierte Dokumentarfilm eine wahre Geschichte über einen Krieg und den Verlust, den er für drei Menschen bedeutet.
(Filmstill © Luft Max Hegewald)
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