KIM HAT EINEN PENIS von Philipp Eichholtz eröffnet den 15. achtung berlin – new berlin film award
Kim lebt zwischen den Begriffen und den gesellschaftlichen Normen. Sie ist weder ganz Frau-zu-Mann-Transsexuelle, noch ganz normal Frau mit weiblichen Geschlechtsorganen. Nein, sie hat einen Penis. Allerdings reversibel operiert, wohlgemerkt, und Brüste sind auch noch da. Sie lebt in einer monogamen, heterosexuellen Beziehung. Wie passt das zusammen?
Wir freuen uns, Ihnen bekannt zu geben, dass das Filmfestival achtung berlin – new berlin film award mit der Beziehungskomödie KIM HAT EINEN PENIS von Philipp Eichholtz mit Martina Schöne-Radunksi (Luca tanzt leise, Liebe, mich!) und Christian Ehrich (Liebe, mich!) in den Hauptrollen am 10. April im Kino International den Auftakt geben wird.
Über den Film:
Mit viel Witz, gut gekonterter Schroffheit und unverbrauchten Themen nimmt uns Eichholtz mit auf eine Reise durch knifflige Problematiken im Beziehungsalltag. Darf man in einer Beziehung alleine über den eigenen Körper entscheiden und was passiert, wenn man dies einfach mal tut? Kann man sich den sozial konstruierten Normen von biologischer Zweigeschlechtlichkeit widersetzen und glücklich miteinander werden? Wo hört ‚der Mann’ als lesbares Zeichen auf und wo fängt ‚die Frau’ als lesbares Zeichen an? Ist es überhaupt wichtig qua biologisches Geschlecht, eindeutig ein ‚Mann’ oder eine ‚Frau’ zu sein?
Medizinisch ist Kims OP problemlos und schnell durchgeführt, doch beziehungstechnisch werden Kim und ihr Freund Andreas auf die Probe gestellt. Zu allem Überfluss zieht dann noch ihre gemeinsame Freundin Anna (Stella Hilb) mit ganz eigenem Herzschmerz und akutem Kinderwunsch ein. Und andauernd wird die burschikose Kim mit Normierungszwängen konfrontiert. Trotz Geschlechtsumwandlung ist Philipp Eichholtz’ Film keine klassische Transgendergeschichte. Es geht Kim um das Körperteil als solches, eindeutige Motive für die 15cm mehr Fleisch und Blut bleiben im Verborgenen.
Gekonnt inszeniert Eichholtz verborgene Sehnsüchte und aus- und aufbrechende Bedürfnisse – was folgt: viel Reibung und schließlich ein Knall. Steht am Ende ein Kompromiss oder Tabula Rasa?
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