Pressemitteilung 01.03.2017
Jetzt schlägt’s dreizehn!
Die ersten Wettbewerbsbeiträge für die 13. Ausgabe des Filmfestival achtung berlin – new berlin film award stehen fest
Das Dutzend an Festivaljahren ist schon voll und wir freuen uns, Ihnen heute erste Highlights aus dem Wettbewerb für Spiel- und Dokumentarfilme der 13. Ausgabe von achtung berlin – new berlin film award vorstellen zu können. Auch in diesem Jahr spiegeln die Wettbewerbsbeiträge die herausragende Vielfalt des neuen Kinos aus Berlin und Brandenburg wider – hochpolitisch, persönlich, innovativ, tragisch und komisch:
Seine Weltpremiere feiert MANDY – DAS SOZIALDRAMA von Aron Craemer im Spielfilmwettbewerb von achtung berlin. Ein Film – realer als die Realität: Im rauen Plattenviertel plant eine Schauspielerin ihren Durchbruch, indem sie den Film “Mandy – das Sozialdrama” dreht. Die Story: Eine junge Frau (Mandy Rudski) plant den Weg hinaus aus dem Berliner Ghetto. Um an Geld zu kommen tut sie fast Alles: Hütchenspieler ausrauben, eine Ausbildung zur Bordsteinschwalbe absolvieren und illegale Frauenfaustkämpfe austragen. Doch die Dreharbeiten bringen einige Tücken mit sich….MANDY – DAS SOZIALDRAMA ist eine böse Komödie. Und eine Reflektion über ein sehr deutsches Genre. Ein No Budget Monumentalfilm mit Gesang, Tanz und Martial Arts. Ein Film für alle, die Sozialdramen hassen, und jene, die sie lieben. Ein Film, der gleichzeitig Spaß macht und weh tut.
Ein echtes Highlight im Dokumentarfilmwettbewerb ist die Deutschlandpremiere von SIBERIAN LOVE, der seine Uraufführung auf dem Internationalen Dokumentarfilmfestival Amsterdam (IDFA) erlebte. Olga Delane, eine junge Frau Mitte 30 reist nach 20 Jahren in Berlin in ihre Heimat Sibirien. Dort steht plötzlich ihr Lebensstil als Single in der Kritik, die Menschen leben ein sehr traditionelles Familienmuster: Der Mann ist das Familienhaupt, die Frau ist da, um Kinder zu gebären und sich um den Haushalt zu kümmern. Romantik spielt keine große Rolle…Der Film gibt tiefgreifende Einblicke in den Alltag von sibirischen Familien und stellt die Frage nach der Sinnhaftigkeit von traditionellen Beziehungsmodellen.
Fluchtbewegungen sind erneut ein Thema im Wettbewerb Made in Berlin-Brandenburg. Dabei sind ein Spiel- und ein Dokumentarfilm wie zufällig miteinander verbunden, kommen doch beide Protagonisten, Sam und Paul, ursprünglich aus Kamerun. Beide Filme erzählen von Solidarität und Integration als hochaktuelle Themen unserer Zeit.
Der Spielfilm CLUB EUROPA von Franziska M. Hoenisch erzählt von den Grenzen der Hilfsbereitschaft: Aus dem Bedürfnis heraus, etwas Gutes zu tun, hat Martha ihren Mitbewohnern Yasmin und Jamie vorgeschlagen, den Flüchtling Samuel in dem freien Zimmer ihrer Kreuzberger WG aufzunehmen. Das Zusammenleben ist geprägt von einem freundschaftlichen Miteinander; in den eigenen vier Wänden der WG wachsen Martha, Jamie, Yasmin und Samuel mehr und mehr zusammen. Als die Lebenssituation ihres kamerunischen Mitbewohners eine dramatische Wendung nimmt, stehen die engagierte Martha, Yasmin und Jamie vor der Frage, wie weit sie wirklich gehen wollen, um zu helfen.
In seinem Film ALS PAUL ÜBER DAS MEER KAM dokumentiert Regisseur Jakob Preuss seine Begegnung mit Paul, der von Marokko übers Meer nach Europa flüchten will. Paul hat sich durchgeschlagen, von seiner Heimat Kamerun durch die Sahara bis an die Küste. Dort lebt er mit anderen Flüchtlingen in einem Wald und wartet auf seine Chance. Kurz darauf gelingt ihm die Überfahrt mit dem Schlauchboot. Er überlebt – doch die Hälfte seiner Mitreisenden stirbt bei der tragischen zweitägigen Odyssee. Nach zwei Monaten in Abschiebehaft trifft Jakob ihn in einer spanischen Flüchtlingsunterkunft wieder. Als Paul beschließt, weiter nach Deutschland zu reisen, muss Jakob sich entscheiden: wird er Paul bei seinem Streben nach einem besseren Leben aktiv unterstützen oder bleibt er der beobachtende Filmemacher?
Weitere Spiel- und Dokumentarfilme im Wettbewerb ‘Made in Berlin-Brandenburg’:
Die Regisseurin Julia C. Kaiser ist nach dem vor zwei Jahren viel beachteten Film DAS FLOSS mit ihrem neuen Spielfilm DIE HANNAS erneut im Wettbewerb vertreten. Hans und Anna sind zusammen die HANNAS: Ein ausgeglichenes Langzeitpaar mit gemeinsamer Kochobsession in den ‘eingeschlafenen’ Dreißigern. Doch dann treffen die beiden auf die wilden Schwestern Kim und Nico und starten jeweils eine Affäre – ohne vom Betrug des anderen zu wissen.
Das eindrucksvolle Spielfilmdebüt VANATOARE der dffb-Studentin Alexandra Balteanus, das seine Uraufführung beim Filmfestival in San Sebastian feierte, begleitet einen Tag lang drei schicksalshaft miteinander verbundene Frauen in Bukarest. Der Weg zur Arbeit, das Umziehen und Warten unter der Autobahnbrücke, das manchmal vergebliche Anwerben der Kunden und die Revierstreitigkeiten sind wie in Echtzeit gedreht und erzeugen einen Sog, der weit über die Wirklichkeit hinaus wirkt.
Der Spielfilm RAKETE PERELMAN von Oliver Alaluukas erzählt vom Zusammenleben junger Menschen in einer Künstlerkolonie mitten im brandenburgischen Nirgendwo zwischen grünen Wiesen, Techno und Theater. Zehn Menschen leben ihre Version von Freiheit und Unabhängigkeit – jeder für sich und alle zusammen.
Der Dokumentarfilm SCHULTERSIEG von Anna Koch erlaubt einen Einblick in eine von starken Regeln bestimmte Gesellschaft. Vier Mädchen verlassen mit zwölf Jahren ihr Zuhause, um an einer Sportschule Ringerinnen zu werden – und dabei auch um ihren Platz im Leben “ringen”. SCHULTERSIEG ist eines von mehreren Leuchtstoff-Projekten des rbb, die im Wettbewerb zu sehen sind.
In FURUSATO, in Leipzig ausgezeichnet mit der “Goldenen Taube” für den besten Dokumentarfilm, porträtiert Thorsten Trimpop in großformatigen Landschaftstableaus Menschen voller Hoffnung, die aus unterschiedlichsten Gründen zurück kehren in ihre verwundete Heimat. Ein feiner, schwarzer und strahlender Staub ist geblieben von der Reaktorkatastrophe in Fukushima, zusammengefegt und in kleine Tüten verpackt von Männern in weißen Schutzanzügen.
ZWISCHEN DEN STÜHLEN von Jacob Schmidt begleitet drei angehende Lehrer auf ihrem spannungsreichen Weg durch das Referendariat. Vom ersten Tag an sind sie gezwungen, zwei gegensätzliche Rollen einzunehmen. Sie verteilen Zensuren und haben selber die größte Angst vor den eigenen Prüfungen. Sie bewegen sich zwischen den Stühlen.
achtung berlin – new berlin film award präsentiert vom 19. bis zum 26. April 2017 in den bekannten Spielstätten Kino International, Babylon, Filmtheater am Friedrichshain, Tilsiter Lichtspiele, Volksbühne, Neue Kammerspiele Kleinmachnow, sowie mit dem Eiszeit Kino, dem City Kino Wedding, dem Lichtblick und dem Wolf in vier weiteren Berliner Kinos, insgesamt rund 80 Filme.
Made in Berlin-Brandenburg, der Wettbewerb des Festivals, versammelt eine Auswahl abendfüllender Spiel- und Dokumentarfilme sowie mittellange Filme und Kurzfilme, darunter Uraufführungen und zahlreiche Deutschland- und Berlinpremieren, allesamt in Anwesenheit der Regisseure und Schauspieler.
Das komplette Programm von achtung berlin – new berlin film award wird ca. drei Wochen vor Festivalbeginn bekanntgegeben. Weitere Informationen zu achtung berlin – new berlin film award finden Sie in Kürze unter www.achtungberlin.de
achtung berlin – new berlin film award wird veranstaltet von achtung berlin e.V. und gefördert von der Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH. achtung berlin – new berlin film award dankt seinen Hauptpartnern Audi City Berlin, Hahn Film, Darling Berlin, 25p cine support und seinen weiteren Partnern für ihr Engagement. Medienpartner des Festivals sind ZITTY, tip Berlin, Radio Eins.
Sollten Sie Interesse an einer Akkreditierung für das Festival oder weiterführende Fragen haben, bitten wir Sie, sich gern jederzeit direkt an uns zu wenden.